Verzerrungen von Grafik- und Bilddateien in Excel zum Zweiten

Screenshot Excel Designschrift Tahoma

Immer wieder melden sich Designer und Excelanwender bei mir mit dem Hinweis, dass Excel Grafiken oder Bilder verzerrt und der Frage wie man das verhindern kann.

Ich bedanke mich hier bei einem Blogleser, der mit meinem Workaround, die Grafikverzerrung extern bei der Bild-/Grafikbearbeitung auszugleichen nicht zufrieden war (http://mikschulz.de/excel-verzerrte-grafiken-und-bilder/).

Sebastian K. fand nach einigen Tests heraus, dass die Grafikverzerrung gegen Null tendiert, wenn man in Excel als Designschriftarten die »Tahoma« einsetzt. Ich habe seine Konstellation reproduziert und kann das Ergebnis im Wesentlichen bestätigen (bei mir gab es noch eine leichte Verzerrung, ein 12 cm großes Quadrat wurde zu einem 12,1 x 12,3 cm Rechteck, das kann aber auch an Monitor und/oder Drucker liegen).

Zur Erklärung nochmal folgende Hinweise:

Excel rechnet nicht wirklich in Zentimetern (oder Inch) sondern nur in Tabellenziffern. Zuverlässig ist also nur die Maßangabe ohne Einheit im Ansichtsmodus »Normal«. Und da Tabellenziffern in unterschiedliche Schriften unterschiedliche Breite haben, die dann auch noch systembedingt (Druckertreiber, Grafikkarte, …) abweichend interpretiert werden (MacOS-Excel stellt alle Tabellenzellen etwas schmaler als Windows dar) gibt es mehrere Stellschrauben an denen man drehen kann. Theoretisch müsste eine Schreibmaschinenschrift (Courier oder LetterGothic) eigentlich das beste Ergebnis liefern, da hier alle Buchstaben und Zahlen dieselbe Breite haben, praktisch scheint dies aber nicht zuzutreffen.

Es gilt aber zu bedenken: Die Designschriftarten sind für alle Excel-(und Office-)Automatiken wichtig, denn sie versorgen die Diagramme, die SmartArts und die Tabellenoptionen mit den Grundeinstellungen (genauso wie die Designfarben). Natürlich kann man alles auch händisch nachformatieren, dann sind aber entscheidende Gestaltungsparameter eben nicht effizient belegt Als Designer, der i.d.R. Templates entwickelt um seinen Kunden gestaltungssicheres Arbeiten zu ermöglichen (also Formate nur anwenden aber nicht selber definieren sollen) liegt mein Schwerpunkt etwas anders. Da die Kunden später selten ihre Designschriftart wechseln, ist für mich der gangbare Weg, für die jeweilige Designschrift den Verzerrungsfaktor zu bestimmen und in den Templates für alle Grafikelemente zu berücksichtigen.

Fazit

Für Excel-User die häufig Bilder oder Grafiken einsetzen müssen (z.B. Datenbanken mit eingebetteten Produktabbildungen), könnte es aber tatsächlich angenehmer sein, auf die »Tahoma« als Designschriftart zu setzen und die Textschriften (z.B. per Zellenformat) manuell zu justieren.

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